Viele Kunststoffe sind von sich aus sehr spröde. Nur durch die Zugabe von Phthalaten (Weichmachern) macht sie weich und biegsam. Dabei handelt es sich häufig um sogenannte polymere Phthalate. Als deren wichtigster Vertreter gilt DEHP. Der Weichmacher geht dabei keine chemische Verbindung mit dem Kunststoff ein. Dieser kann daher mit der Zeit wieder entweichen. Spröde Kunststoffe wie PVC können bis zu 30 Prozent Weichmacheranteile enthalten.
Kunststoffe gibt es in fast jedem Wohnbereich. Angefangen von Haushaltsgeräten und Spielzeugen bis hin zu Tapeten und Teppichen. Gerade letztere enthalten häufig viele Weichmacher. Diese halten die Kunststoffauflage des Teppichs flexibel. Phthalate verdunsten langsam in die Raumluft und verbinden sich mit dem Staub. In Möbeln kommen Weichmacher nur noch bei PVC-Folien zum Einsatz. Solche Folien kommen vor allem bei dreidimensional strukturieren Frontteilen vor. Früher bestanden auch viele Möbelkanten aus PVC. Im Laufe der Zeit haben sich aber ABS-Kanten immer mehr durchgesetzt, die deutlich weniger Weichmacher enthalten. Hart-PVC als Bestandteil für Fensterrahmen enthält hingegen keine Phthalate.
Phthalate gelangen überwiegend über die Atemluft in den Körper. Sie haben eine geringe akute gesundheitliche Wirkung. Allerdings stehen sie im Verdacht, fruchtschädigend zu wirken. In Tierversuchen beeinflussten sie die Fruchtbarkeit, da sie in ihrer Wirkung bestimmten Hormonen ähnlich sind. Als Bestandteil von Spiel- und Babysachen ist der Einsatz von Weichmachern europaweit stark eingeschränkt. Entsprechende Produkte dürfen maximal eine Konzentration von 0,1 Prozent an Phthalaten aufweisen.
Verzichten Sie soweit wie möglich auf die Verwendung von Produkten, die Phthalate enthalten. Vor allem der großflächige Einsatz bei Teppichen, Tapeten und Fronten führt zu einer erhöhten Raumbelastung. Darunter leiden insbesondere Kinder, die häufig in intensivem Kontakt zu den Flächen stehen. Leider gibt es keine verbindliche Kennzeichnung über die im jeweiligen Produkt enthaltenen Pthalate. Entsprechende Produkte mit dem Umweltengel überprüfen aber den Einsatz von Weichmachern. Dadurch können Sie Weichmacher weitestgehend minimieren und vermeiden.