Flammschutzmittel dienen dazu, die Entzündbarkeit von Bauprodukten zu reduzieren. Sie sollen bei einem Wohnungsbrand das Ausbreiten des Feuers verlangsamen. Einige Flammschutzmittel sind aus natürlichen Bestandteilen wie Borax, Einsensalzen oder Carbonaten (Soda) zusammengesetzt. Es kommen aberr auch phosphor- oder halogenhaltige (Brom, Chlor) Flammschutzmittel zum Einsatz.
Natürliche Dämmstoffe müssen mindestens der Einstufung „normal entflammbar“ entsprechen. Deshalb enthalten sie typische natürliche Flammschutzmittel wie Borax oder Soda. Bei Dämmstoffen aus expandierten Polystyrol (XPS, EPS) im Außenbereich wird das bromhaltige Flammschutzmittel HBCD eingesetzt. Für Polster- und Sesselgarnituren, Matratzen sowie in Teppichen werden im Wohnbereichen keine Flammschutzmittel verwendet.
Natürliche Flammschutzmittel weisen kein zusätzliches Gesundheitsrisiko auf. Anders sieht es bei phosphor- oder halogenhaltigen Mitteln aus: Sie können über den Hautkontakt in den Organismus gelangen und schädigen das Nervensystem. Sie können zudem nur sehr schwer natürlich abgebaut werden und sammeln sich im Fettgewebe, in der Muttermilch wie auch im Hausstaub an. Im Brandfall bilden sich zudem giftige Dioxine. Insofern gilt chlor- und bromhaltige Flammschutzmittel im Wohnbereich grundsätzlich zu vermeiden. Für bestimmte gewerbliche Einrichtungen wie Altenwohnheime, Gefängnisse usw. geben manche Landesbauordnungen allerdings explizit vor, dass Polstermöbel, Matratzen und Teppiche mit einem bromierten Flammschutzmittel ausgestattet sein müssen.
Im privaten Wohnumfeld können Sie auf zusätzliche Flammschutzmittel in Sitzeinrichtungen, Textilien oder Teppichen verzichten. Aufgrund des hohen Gesundheitsrisiko und der ökologischen Folgeprobleme sollten Sie derartige Produkte erst gar nicht anschaffen. Ein Anhaltspunkt sind Kennzeichnungen. Achten Sie auf den Blauen Umweltengel für Bauprodukte, das Zeichen „Emissionsarme textile Bodenbeläge“ oder „Öko-Tex“ für Textilien.