Azofarbstoffe sind durch die Azogruppierung -N=N- (Stickstoff-Brücke) charakterisiert. Sie entstehen durch Kupplung von Acrylaminen. Sie können chemisch einfach angepasst werden, damit sie mit vielen anderen Stoffen kombiniert werden können. Sie sind farbstabil, lichtecht und können kräftige Farben haben.
Azofarbstoffe werden vor allem für das Einfärben von Textilien und Lederartikel verwendet. Für den Wohnbereich betrifft das auch Gardinen, Polster- und Stuhlgarnituren sowie Teppiche.
Entsprechend ihres chemischen Aufbaus sind die Gesundheits-Risiken durch Azofarbstoffe sehr unterschiedlich einzustufen. Hat der Körper sie einmal aufgenommen, kann er die chemischen Komponenten der Azofarbstoffe wieder aufspalten. Enthält der Farbstoff eine sogenannte Acrylamin-Gruppe, birgt dieser ein erhebliches krebserzeugendes Potenzial. Diese Art von Azofarbstoffen ist deshalb in Europa verboten. Sie gelangt aber durch importierte Textilien durchaus auch nach Deutschland. Ausgewählte Azofarbstoffe sind allerdings auf ihre Eignung als Lebensmittelfarbstoffe geprüft und zugelassen.
Gerade durch die weltweite Fertigung von Textilien ist das Risiko relativ hoch, dass diese krebserzeugende Azofarbstoffe enthalten. Mit Bauprodukten, die mit dem Blauen Umweltengel für „Emissionsarme textile Bodenbeläge“ oder „Öko-Tex“ gekennzeichnet sind, können Sie die Gesundheitsgefährdung so weit wie möglich reduzieren.