Der weitaus überwiegende Teil der Teppiche besteht aus Kunstfasern. Naturmaterialien wie Schurwolle oder Sisal werden nur in weniger als 10 Prozent der Teppiche eingesetzt. Die Teppichfasern werden auf einem Vlies aus Kunststoff oder Jute aufgebracht. Als Zwischenschicht kommt Latex zum Einsatz.
Geknüpfte Teppiche weisen keinen entsprechenden Teppichrücken aus. Allerdings werden sie mit problematischen Herstellbedingungen in den Ländern der Dritten Welt in Verbindung gebracht. Hier übernehmen häufig Kinder das Knüpfen. Das Produktlabel „Goodweave“ zeugt davon, dass Teppiche nicht mit Hilfe unzulässiger Kinderarbeit produziert worden sind.
Teppichrücken bestehen sehr häufig aus PVC. Dieses enthält eine Vielzahl von chemischen Zusatzstoffen. Das » PVC « muss sehr weich und elastisch sein. Deshalb enthält es einen hohen Anteil an problematischen Weichmachern. Teppiche aus Wolle werden sehr häufig mit Permethrin behandelt, damit sie nicht von Motten angefressen werden. Das Mittel gelangt damit auch in die Raumluft und reizt die Schleimhäute und die Haut.
Kunststoffmaterialien weisen vergleichsweise hohe elektrostatische Aufladungen auf. Diese bauen sich durch Reibungen auf. Hierdurch sammeln Teppiche gewissermaßen den Staub. Insbesondere dickflorige ältere Teppiche können eine erhebliche Belastung für Menschen mit einer Hausstauballergie darstellen.
Zunächst sollten Sie überlegen: Sind Teppiche unbedingt notwendig? Alternativen wären Linoleum, Parkett oder ein Keramikboden. Darauf lassen sich gewebte Teppiche auslegen, die keine problematischen Teppichrücken haben.
Wenn Sie sich für Teppiche als Bodenbelag entscheiden, sollten diese möglichst kurzflorig sein. Kurzflorige Teppiche bieten den Vorteil, dass der Staub sich nicht in der Raumluft verteilt. Er wird im Boden gebunden. Der Staub kann beim Saugen dennoch wieder ausreichend entfernt werden. So bilden sich keine allergieauslösenden Milben.
In jedem Fall sollten Sie auf PVC verzichten. Naturlatex, Jute oder Polypropylen sind als Materialien zu bevorzugen. Bei Naturteppichen aus Sisal oder Kokos können Sie auf den Mottenschutz verzichten. Sofern die Teppiche regelmäßig gereinigt werden, ist dieser ohnehin nicht erforderlich.