Dämmstoffe aus Mineralfasern sind im Baubereich sehr stark verbreitet. Sie bestehen zu etwa zwei Dritteln aus Altglas. Als Bindemittel wird Phenol-Formaldehydharz mit einem Anteil von ca. 5 bis 10 Prozent eingesetzt. Zusätzlich beinhalten Mineralfaserdämmstoffe Öle für eine bessere Imprägnierung.
Neben den preislichen Vorteilen weisen Mineralfaserdämmstoffe gute Dämmeigenschaften auf. Diese können sowohl für den Wärme- als auch den Schallschutz zum Einsatz kommen. Allerdings können Mineralfaserdämmstoffe wenig Wärme speichern. Gegenüber natürlichen Dämmstoffen haben sie daher ein deutlich ungünstigeres sommerliches Wärmeverhalten. Die Hitze dringt schneller von außen in die Räume ein. Der äußere Temperaturverlauf wird durch Mineralfaserdämmstoffe wenig gedämpft.
Die spätere Entsorgung von Mineralfaserdämmstoffen ist erschwert, da ein stoffliches Recycling nicht zur Anwendung kommt.
Seit den 90er Jahren ist bekannt, dass sich Mineralfasern in der Lunge verhaken können. Im Tierversuch haben sie sich als krebserzeugend herausstellten. Deshalb wurden damals die Anforderungen an die Geometrie der verwendeten Fasern verändert. So wurde die Krebsgefahr minimiert. Heute hergestellte Mineralfaserdämmstoffe verursachen keine unmittelbare Krebsgefahr. Ein deutlich erhöhtes Gesundheitsrisiko geht von Altmaterialien aus, die im Rahmen einer Sanierung anfallen. Alle Mineralfasern führen aber zu einer erhöhten Reizung der Haut, was bei Allergikern zu Problemen führen kann.
Daneben weisen Mineralfaserdämmstoffe nur eine sehr geringe Feuchtespeicherkapazität auf. Bei eventuell auftretenden Baufugen ergeben sich leicht Anfeuchtungen. Diese können zu einer örtlichen Schimmelbildung führen.
Die Verarbeitung von Mineralfaserdämmstoffen erfordert besondere Maßnahmen für den Haut- und den Atemschutz. Dies gilt insbesondere, wenn Altmaterial entsorgt werden muss. Hier sollten Sie immer einen Fachbetrieb zu Rate ziehen.
Sie wollen Mineralfaserdämmstoffe verbauen? Dann sollten Sie vor allem auf eine gute und saubere Abdichtung zu den Wohnräumen achten. Natürliche Dämmstoffe stehen mit einem besseren sommerlichen Wärmeverhalten und Abpufferung örtlicher Auffeuchtungen als Alternativen zur Verfügung.