Mineral-Kunststoffe sind Plattenwerkstoffe mit der Optik von Granit oder Steinen. Sie werden überwiegend als Arbeitsplatten oder für Beckenbereiche in Bad und Küche eingesetzt.
Die Mineralplatten werden aus Harzen, Mineralien und Pigmenten hergestellt. Als Harz kommt Acrylharz wie PMMA (Plexiglas) zum Einsatz. Die mineralische Komponente besteht aus Aluminiumhydroxid, das aus Bauxit, dem Rohstoff für Aluminium gewonnen wird. Die Farbpigmente stammen aus der Lebensmittelindustrie. Das Acrylharz reagiert mit den Mineralien zu einem Verbundwerkstoff aus. Mineralstoffplatten basieren im Wesentlichen auf Erdölprodukten aus der Kunststoffindustrie.
Mineral-Kunststoffe weisen eine sehr gute Feuchtebeständigkeit aus. Deshalb kommen sie überwiegend in Bad- und Küchenbereichen zum Einsatz. Ihre gute chemische Beständigkeit erlaubt ihren Einsatz auch in Laborbereichen. Sie sind einfach zu verarbeiten. Somit können sie insbesondere bei schwierigen Raumverhältnissen gut eingepasst werden. Die Produkte sind „warm“. Mineral-Kunststoffe fühlen sich an der Oberfläche nicht so kalt an wie herkömmliche Materialien aus Stein oder Keramik.
Bei der Verklebung von Platten aus Mineralstoffen müssen besondere Klebstoffe eingesetzt werden, die giftige Dämpfe freigeben. Im ausgehärteten Zustand gehen von den Platten keine Schadstoffe aus. Allerdings ist die Verarbeitung relativ staubintensiv. Hier sind besondere Schutzmaßnahmen erforderlich, damit der Staub nicht eingeatmet werden kann.
Mineral-Kunststoffe eignen sich am ehesten dort, wo schwierige Raumsituationen für Küche und Bad vorhanden sind. Gegenüber natürlichen Materialien aus Stein oder Marmor sind sie allerdings weniger beständig. Mineral-Kunststoffe sind relativ kratzempfindlich. Scharfe Gegenstände, Ecken und Kanten verursachen leicht unschöne Schnittspuren.