Als Thermoholz wird thermisch modifiziertes Holz bezeichnet. Es wurde durch ein thermisches Verfahren in seinen Eigenschaften über den gesamten Holzquerschnitt dauerhaft verändert. Dafür gibt es verschiedene Verfahren der thermischen Behandlung mit Luft, Wasser oder Öl. Allen Verfahren gemeinsam ist, dass die Fähigkeit des Holzes verändert wird, Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und damit zu „arbeiten“.
Die thermische Behandlung führt zu folgenden Materialeigenschaften von Thermoholz:
- verbesserte Dimensionsstabilität
- höhere Dauerhaftigkeit des Holzes für den Außeneinsatz
- verbesserte Dämmwirkung, da das Holz leichter wird
- bessere Haftung von Beschichtungsmaterialien
Allerdings wird das Holz auch spröder und verliert dadurch etwas von seiner Biegefestigkeit. Zudem wird das Holz bei den meisten Verfahren deutlich dunkler.
Durch die thermische Behandlung können Hölzer wie Esche, Buche oder Fichte auch im Außeneinsatz der Witterung ausgesetzt werden. Als Thermohölzer müssen sie nicht zusätzlich mit einem chemischen Holzschutzmittel behandelt werden.
Durch die thermische Behandlung kann es zu erhöhter Ausgasung von holzeigenem Formaldehyd oder Ameisensäure kommen. Dies ist allerdings sehr vom eingesetzten Behandlungsverfahren abhängig. Die Auswirkungen von Thermoholz im Innenausbau wurden bislang noch wenig untersucht. Je nach Herstellverfahren können sehr unterschiedliche Stoffgruppen entstehen, über deren Schadstoffwirkungen noch wenig bekannt ist.
Der Einsatz von Thermoholz sollte vor allem im Außenbereich oder im Fensterbau erfolgen. Thermoholz ermöglicht den Einsatz einheimischer Holzarten anstelle von Tropenhölzern. Dabei lässt sich durch die Behandlung der Einsatz von chemischen Holzschutzmitteln vermeiden. Aufgrund der unterschiedlichen Verfahren ist ein direkter Vergleich von Thermoholz schwierig. Es gibt noch keine gemeinsamen Normen, um die Leistungsfähigkeit der thermisch behandelten Hölzer zu bewerten.
Sie wollen Thermoholz auch im Innenbereich einsetzen, zum Beispiel als Fußbodenbelag? Dann empfiehlt es sich, beim Hersteller eine genaue Schadstoffanalyse des Thermoholzes anzufragen.
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