Spanplatten bestehen aus Holzspänen, die mit Klebstoff verleimt zu einer Platte verpresst werden. Bei der Produktion von Spanplatten werden die vielen Resthölzer umfassender genutzt. Dies wäre bei einer reinen Massivholzproduktion nicht möglich. Spanplatten werden üblicherweise mit Dekoren oder Furnieren beschichtet. Als unbeschichtete Platte kommen sie nur im Fußbodenbereich oder als Bauplatte zum Einsatz. Das Holz für Spanplatten wird regional sehr unterschiedlich bezogen. Im Durchschnitt ergeben sich etwa folgende Werte:
- 57 Prozent Restholz aus der Fertigung (Hackschnitzel,
Schwarten, Späne u.a.)
- 13 Prozent Waldindustrieholz
- 1 Prozent Spanplattenrecycling (Aufbereitung von alten
Spanplatten)
- 28 Prozent Gebrauchtholz
Zur Verbesserung der Feuchtebeständigkeit werden der Spanplatte etwa ein bis zwei Prozent Paraffin zugegeben. Von den Holzarten werden Spanplatten weitestgehend aus Nadelhölzern hergestellt. Lediglich Buche hat je nach Hersteller einen Anteil von bis zu 15 Prozent.
Im Innenausbau kommen üblicherweise nur Spanplatten der Holzwerkstoffklasse 20 zum Einsatz. Diese sind für übliche Innenraumfeuchten geeignet. Der Anteil des Klebstoffs bei den Spanplatten beträgt ca. zehn bis zwölf Prozent Als Klebstoff für die Spanplatten kann verwendet werden:
Harnstoff-Formaldehyd | Mit Abstand der am häufigsten eingesetzte Klebstoff für Spanplatten. |
Melamin- oder Resorcin/Formaldehyd | Kommt nur in höherwertigen Bauspanplatten für erhöhte Anforderungen an die Feuchtebeständigkeit zum Einsatz. |
PMDI | Der Polyurethanklebstoff kommt ohne Formaldehyd aus. |
Tanin-Formaldehyd | Nutzt natürliche Klebstoffe aus dem Holz, kommt aber bislang nur sehr eingeschränkt zum Einsatz. |
Risiken für die Gesundheit können sich bei Spanplatten durch die eingesetzten Klebstoffe ergeben. Enthalten die Klebstoffe Formaldehyd, können sie den Schadstoff über die Nutzungsdauer an die Umgebung abgeben. Dies ist insbesondere bei Spanplatten der Fall, die Harnstoffharz-Formaldehyd enthalten. Bei den anderen Klebstoffen sind die Gefahren für die Gesundheit wesentlich geringer.
Formaldehyd kann Reizungen hervorrufen. Das gilt vor allem bei der Verwendung von größeren Mengen im Raum. Es gilt ein gesetzlicher Grenzwert von 0,1 ppm Formaldehyd für die Raumluft. Werden sogenannte E1-Platten eingesetzt, wird dieser Grenzwert nicht überschritten.
Werden im Innenausbau größere Flächen in Angriff genommen, sind Plattenstoffe meist die erste Wahl. Für Ihre Gesundheit sollten Sie das Risiko der Belastung mit Formaldehyd verringern. Achten Sie daher darauf, dass Sie Holzwerkstoffe mit dem Umweltsiegel des Blauen Engels für „Emissionsarme Holzwerkstoffe“ einsetzen. Sie gewährleisten, dass die Formaldehydbelastung in etwa in der Größenordnung von reinem Massivholz liegt.
In Innenräumen sollten Sie generell rohe Spanplatten und offene Spanplattenkanten vermeiden, wenn die Platten nicht als besonders formaldehydarm gekennzeichnet sind. Spanplatten können mit Dekorpapieren, Schichtstoffen oder Lacken beschichtet werden. Mit beschichteten Spanplatten reduzieren Sie die Belastung der Raumluft erheblich.
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